Weih­nach­ten ist das Herz­in­farkt­ri­si­ko beson­ders hoch

Weih­nach­ten ist das Herz­in­farkt­ri­si­ko beson­ders hoch

Ach­ten Sie an den Fei­er­ta­gen auf Ihr Herz. Laut einer im Bri­tish Medi­cal Jour­nal ver­öf­fent­lich­ten Stu­die, die die Regis­ter­da­ten von über 280.000 Kli­nik­auf­nah­men wegen Herz­in­farkts aus­wer­te­te, erlei­den über­durch­schnitt­lich vie­le Per­so­nen am Hei­lig­abend einen Herz­in­farkt – beson­ders kran­ke und älte­re Men­schen über 75 Jahren.¹

Wie die Wis­sen­schaft­ler berich­ten, ist nicht nur die Anzahl der Not­ru­fe auf­grund von Herz­in­fark­ten in der 51. und 52. Kalen­der­wo­che signi­fi­kant erhöht, sie liegt am Hei­lig­abend gegen 22 Uhr sogar bei 37 Pro­zent und weicht deut­lich von den Uhr­zei­ten in den Mor­gen­stun­den ab, zu denen kar­dio­vas­ku­lä­re Ereig­nis­se übli­cher­wei­se ver­mehrt auf­tre­ten. Als Ursa­che für die erhöh­te Herz­in­farkt-Rate am Hei­li­gen Abend nen­nen die For­scher nicht nur den Tru­bel der Fest­tags­vor­be­rei­tun­gen, son­dern vor allem emo­tio­na­len Stress – nega­tiv wie posi­tiv. Gera­de an den Weih­nachts­ta­gen und ins­be­son­de­re Hei­lig­abend gesel­len sich mit jeder Stun­de, die Fami­li­en beim üppi­gen Fest­tags­bra­ten und alko­ho­li­schen Geträn­ken gemein­sam vor dem Weih­nachts­baum ver­brin­gen, schö­ne und weni­ger schö­ne Fami­li­en­an­ek­do­ten hin­zu: Gro­ße Erwar­tun­gen, Erin­ne­run­gen und Ent­täu­schun­gen. Zur feh­len­den Bewe­gung und üppi­gen Spei­sen kom­men also glück­li­che und trau­ri­ge Lebens­er­eig­nis­se, die jeweils ein Takot­subo-Syn­drom (TTS)* aus­lö­sen können.²|³ Dies wird in der Regel durch nega­ti­ve Stress­fak­to­ren wie Trau­er, Wut oder Angst aus­ge­löst, was zu dem popu­lä­ren Begriff „Bro­ken Heart-Syn­drom“ geführt hat. Dane­ben gibt es bei einer TTS das kli­ni­sche Erschei­nungs­bild des durch posi­ti­ve Ereig­nis­se aus­ge­lös­te „Happy-Heart-Syndroms“.²

Prof. Tho­mas Voigt­län­der, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Deut­schen Herz­stif­tung, betont einen wei­te­ren wich­ti­gen Fak­tor: „Ins­be­son­de­re bei län­ge­ren Fei­er­tags­pha­sen wer­den häu­fi­ger Herz­in­farkt­pa­ti­en­ten auf­ge­nom­men, die zu lan­ge gewar­tet haben, bis sie den Not­arzt mit dem Not­ruf 112 geru­fen haben.“ Sie soll­ten bei aku­ten Brust­schmer­zen oder dem Ver­dacht auf einen Herz­in­farkt also nicht zu lan­ge abwar­ten, bevor Sie den Not­ruf rufen. Denn bei einem Herz­in­farkt zählt jede Minu­te. Je schnel­ler ein Herz­in­farkt behan­delt wird, des­to grö­ßer sind die Überlebenschancen.

Rufen Sie bei die­sen Sym­pto­men eines Herz­in­farkts den Not­ruf: 112!

Enge­ge­fühl im Brust­korb, Atem­not, kal­ter (Angst)schweiß und anhal­ten­de, star­ke Schmer­zen hin­ter dem Brust­bein, die auf angren­zen­de Kör­per­tei­le aus­strah­len kön­nen, Übel­keit und beson­ders bei Frau­en Schmer­zen im Ober­bauch oder Rücken sowie plötz­li­che Kurz­at­mig­keit: All die­se Beschwer­den kön­nen Sym­pto­me eines Herz­in­farkts sein. Zögern Sie nicht. Rufen Sie umge­hend den Not­arzt unter der Not­ruf­num­mer 112 und äußern Sie deut­lich ihren Ver­dacht auf einen Herz­in­farkt. DE-51989

 

Eine Zusam­men­ar­beit der Astra­Ze­ne­ca GmbH und der Herz­ret­ter-Trai­nings GmbH

 

* Die Takot­subo-Kar­dio­myo­pa­thie ist eine Son­der­form der aku­ten Herz­in­suf­fi­zi­enz, bei der es zu einer tran­si­en­ten regio­na­len Kon­trak­ti­li­täts­ein­schrän­kung des lin­ken Ven­tri­kels kommt. Die häu­figs­te api­ka­le Form betrifft Vor­der­wand und Herz­spit­ze, die basa­len Wand­ab­schnit­te sind hin­ge­gen hyper­kon­trak­til. Das glo­bal resul­tie­ren­de Kon­trak­ti­ons­mus­ter ähnelt einer tra­di­tio­nel­len japa­ni­schen Okto­pus­fal­le, sodaß die Erkran­kung nach der japa­ni­schen Bezeich­nung „tako tsu­bo“ (tako: jap. für Okto­pus, tsu­bo: jap. für Topf) benannt wur­de. Es gibt jedoch auch aty­pi­sche Formen.
  1. Christ­mas, natio­nal holi­days, sport events, and time fac­tors as trig­gers of acu­te myo­car­di­al infarc­tion: SWEDEHEART obser­va­tio­nal stu­dy 1998-2013“ BMJ 2018; 363 doi: https://​doi​.org/​1​0​.​1​1​3​6​/​b​m​j​.​k​4​811 (Published 12 Decem­ber 2018)
  2. Takot­subo syn­dro­me (TTS) is typi­cal­ly pro­vo­ked by nega­ti­ve stres­sors such as grief, anger, or fear lea­ding to the popu­lar term ‚bro­ken heart syn­dro­me‘“]: Euro­pean Heart Jour­nal 2016, http://​eurhe​artj​.oxford​jour​nals​.org/​c​o​n​t​e​n​t​/​e​a​r​l​y​/​2​0​1​6​/​0​2​/​1​9​/​e​u​r​h​e​a​r​t​j​.​e​h​v​757 (abge­ru­fen am 13.11.2022)
  3. https://www.springermedizin.de/emedpedia/dgim-innere-medizin/takotsubo-kardiomyopathie?epediaDoi=10.1007%2F978-3-642-54676-1_174

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