Herz­still­stand: Wir könn­ten mehr Men­schen retten

Herz­still­stand: Wir könn­ten mehr Men­schen retten

In den letz­ten Jah­ren haben immer mehr Lai­en bei einem Herz-Kreis­lauf-Still­stand reani­miert.1 Den­noch grei­fen in Deutsch­land ver­gleichs­wei­se wenig Erst­hel­fer im Not­fall ein.

Die soge­nann­te Lai­en­re­ani­ma­ti­ons­quo­te konn­te sich hier­zu­lan­de von 18 Pro­zent im Jahr 2011 auf gut 40 Pro­zent im Jahr 2020 stei­gern.1,2 Auf den ers­ten Blick mag das eine enor­me Stei­ge­rung sein – nicht aber im direk­ten inter­na­tio­na­len Ver­gleich: In den Nie­der­lan­den wur­den 2020 bei­spiels­wei­se schon Quo­ten von etwa 70 Pro­zent erreicht.3 Und in Däne­mark wur­de die Über­le­bens­ra­te der von Herz-Kreis­lauf-Still­stand betrof­fe­nen Men­schen in die­sem Zeit­raum ver­drei­facht – auch dank einer breit ange­leg­ten Infor­ma­ti­ons­kam­pa­gne in Schu­len, mit der die Lai­en­re­ani­ma­ti­ons­quo­te von 20 auf 45 Pro­zent stieg.4

Herz­not­fäl­le kön­nen völ­lig uner­war­tet ein­tre­ten – jeder­zeit wäh­rend der Arbeit, beim Sport oder auch zuhau­se. Egal wann und wo: Im Not­fall ent­schei­den Minu­ten über Leben oder Tod. Min­des­tens 60.000 Men­schen pro Jahr erlei­den einen Herz-Kreis­lauf-Still­stand außer­halb eines Kran­ken­hau­ses, von ihnen über­le­ben aber nur 10 Pro­zent.1 Daher muss die Bereit­schaft, im Fall eines Herz­still­stands zu hel­fen, grö­ßer werden.

 

Haupt­ur­sa­che: Herzinfarkt

Ursa­che für einen plötz­li­chen Herz­tod kann prin­zi­pi­ell jede Erkran­kung sein, die Herz­rhyth­mus­stö­run­gen aus­löst – bei­spiels­wei­se Erkran­kun­gen der Herz­kranz­ge­fä­ße, von denen meist Men­schen mitt­le­ren Alters betrof­fen sind. In 80 Pro­zent aller Fäl­le sind Herz­rhyth­mus­stö­run­gen durch einen unvor­her­seh­ba­ren Herz­in­farkt die Aus­lö­ser. Ein hohes Herz­in­farkt­ri­si­ko birgt eine Ver­en­gung der Herz­kranz­ge­fä­ße, die soge­nann­te koro­na­re Herz­krank­heit (KHK). Stirbt dadurch ein Groß­teil des Herz­mus­kels ab, kann der übrig geblie­be­ne Teil nicht mehr genü­gend Kraft auf­brin­gen, um den Kör­per aus­rei­chend mit Sau­er­stoff und Nähr­stof­fen zu ver­sor­gen. Die Fol­ge: Die Lun­ge kann den Sau­er­stoff nicht mehr auf­neh­men, die Nie­re den Kör­per nicht mehr ent­gif­ten und die Leber die wich­ti­gen Stof­fe, die der Mensch zum Leben benö­tigt, nicht mehr her­stel­len. Der/die Patient:in ver­stirbt inner­halb eini­ger Stun­den oder Tage an einem Organ­ver­sa­gen.5,6

 

Aku­ter Herz­in­farkt: Das müs­sen Sie tun

Wenn Sie die Sym­pto­me eines Herz­in­farkts erken­nen, han­deln Sie schnell. Wenn jemand in Ihrer Umge­bung plötz­lich zusam­men­bricht, über­le­gen Sie nicht lan­ge. Leis­ten Sie ers­te Hil­fe.7

 

  1. Rufen Sie 112 an und bit­ten Sie eine wei­te­re Per­son um ihre Mithilfe.
  2. Spre­chen Sie die betrof­fe­ne Per­son an und prü­fen Sie so deren Bewusst­sein: „Geht es Ihnen gut? Ich möch­te helfen.“
  3. Star­ten Sie sofort mit der Wie­der­be­le­bung, wenn die die Per­son bewusst­los ist. In dem Fall ist das eine Herz­druck­mas­sa­ge – so lan­ge, bis der Ret­tungs­dienst eintrifft.

 

Ist die Per­son bei Bewusst­sein, öff­nen Sie been­gen­de Klei­dung und hel­fen Sie dabei, den Ober­kör­per höher zu lagern, um das Herz zu ent­las­ten. Noch wich­ti­ger: Spre­chen Sie beru­hi­gend auf die Per­son ein und blei­ben Sie bei ihr, bis der Ret­tungs­dienst da ist. Denn Todes­angst ist auch ein Sym­ptom eines Herz­in­farkts.8 Wei­te­re mög­li­che Anzei­chen sind Bewusst­lo­sig­keit, Luft­not, Übel­keit, Erbre­chen, Schwit­zen oder kal­ter Schweiß sowie Bläs­se, Schwä­che­ge­fühl und Schwin­del.8

 

Eine Zusam­men­ar­beit der Astra­Ze­ne­ca GmbH und der Herz­ret­ter-Trai­nings GmbH.

 

  1. Fischer, M., et al., Jah­res­be­richt des Deut­schen Reani­ma­ti­ons­re­gis­ters Außer­kli­ni­sche Reani­ma­ti­on 2020. Anästh Inten­siv­med, 2021. 62: p. V68–V73. https://​www​.rese​arch​ga​te​.net/​p​u​b​l​i​c​a​t​i​o​n​/​3​6​1​3​7​1​7​7​6​_​J​a​h​r​e​s​b​e​r​i​c​h​t​_​d​e​s​_​D​e​u​t​s​c​h​e​n​_​R​e​a​n​i​m​a​t​i​o​n​s​r​e​g​i​s​t​e​r​s​_​a​u​s​s​e​r​k​l​i​n​i​s​c​h​e​_​R​e​a​n​i​m​a​t​i​o​n​_​2​021
  2. Fischer, M., et al., Außer­kli­ni­sche Reani­ma­tio­nen im Deut­schen Reani­ma­ti­ons­re­gis­ter - eine Über­sicht der Jah­re 2014 bis 2017. Anasthe­sio­lo­gie und Inten­siv­me­di­zin, 2018. 59(11): p. 679-682. https://​www​.rese​arch​ga​te​.net/​p​u​b​l​i​c​a​t​i​o​n​/​3​2​9​1​5​2​0​1​1​_​A​u​s​s​e​r​k​l​i​n​i​s​c​h​e​_​R​e​a​n​i​m​a​t​i​o​n​e​n​_​i​m​_​D​e​u​t​s​c​h​e​n​_​R​e​a​n​i​m​a​t​i​o​n​s​r​e​g​i​s​t​e​r​_​-​_​e​i​n​e​_​U​b​e​r​s​i​c​h​t​_​d​e​r​_​J​a​h​r​e​_​2​0​1​4​_​b​i​s​_​2​017
  3. Gräsner, J.T., et al., Epi­de­mio­lo­gy and manage­ment of car­diac arrest: what regis­trie­sa­re reve­al­ing. Best Pract Res Clin Anaes­the­si­ol, 2013. 27(3): p. 293-306. https://​pub​med​.ncbi​.nlm​.nih​.gov/​2​4​0​5​4​5​08/
  4. Wis­sen­berg, M., et al., Asso­cia­ti­on of natio­nal initia­ti­ves to impro­ve car­diac arrest manage­ment with rates of bystan­der inter­ven­ti­on and pati­ent sur­vi­val after out-ofhos­pi­tal car­diac arrest. JAMA, 2013. 310(13): p. 1377-1384.
  5. herz​stif​tung​.de/​i​n​f​o​s​-​z​u​-​h​e​r​z​e​r​k​r​a​n​k​u​n​g​e​n​/​h​e​r​z​i​n​f​a​r​k​t​/​u​r​s​a​c​hen
  6. https://​dzhk​.de/​h​e​r​z​-​k​r​e​i​s​l​a​u​f​-​e​r​k​r​a​n​k​u​n​g​e​n​/​h​e​r​z​-​k​r​e​i​s​l​a​u​f​-​e​r​k​r​a​n​k​u​n​g​e​n​/​h​e​r​z​i​n​f​a​r​kt/
  7. Deut­sche Herz­stif­tung e. V.: Rich­ti­ges Ver­hal­ten bei Herz­in­farkt und Herz­still­stand (ohne Jahr) herz​stif​tung​.de/​i​n​f​o​s​-​z​u​-​h​e​r​z​e​r​k​r​a​n​k​u​n​g​e​n​/​h​e​r​z​i​n​f​a​r​k​t​/​e​r​s​t​e​-​h​i​lfe
  8. https://​www​.gesund​heits​in​for​ma​ti​on​.de/​a​n​z​e​i​c​h​e​n​-​e​i​n​e​s​-​h​e​r​z​i​n​f​a​r​k​t​s​.​h​tml