Herzstillstand kann jeden treffen
Ein plötzlicher Herzstillstand kann jeden treffen – beim Joggen, bei der Arbeit oder Zuhause. Jedes Jahr werden geschätzt 65.000 Menschen in Deutschland Opfer eines plötzlichen Herzstillstands mit Todesfolge.1 Sogar Jugendliche, wie der Hamburger Schüler Oskar Killinger, der mit nur 14 Jahren plötzlich an SUDEP verstorben ist. Nur ungefähr 5–10 % der Patienten mit plötzlichem Herzstillstand werden durch Wiederbelebungsmaßnahmen gerettet.1 Wenn mehr Menschen sofortige Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten würden, könnten sich die Überlebenschancen der Betroffenen verdoppeln bis verdreifachen.2
Ursachen für einen Herzstillstand
Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. In mehr als 75 % der Fälle besteht eine koronare Herzkrankheit als Ursache.3 Hierbei sind die Herzkranzgefäße als Folge einer krankhaften Ablagerung von Fetten in Blutgefäßen (Atherosklerose) so verengt und verkalkt, dass die Durchblutung des Herzens gestört ist. Die KHK betrifft überwiegend Menschen im mittleren und höheren Lebensalter. Für die Entwicklung lebensbedrohlicher Rhythmusstörungen gibt es verschiedene Ursachen – die häufigsten davon sind die Koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt. Gerade bei jüngeren Patienten überwiegen Störungen des Herzmuskels (HCM, DCM, ARVC) oder die Ionen kanalerkrankungen (Long-QT-Syndrom, Brugada-Syndrom). Weitere Risikofaktoren sind Vorerkrankungen wie eine Herzschwäche, ein überstandener Herzinfarkt und bestimmte Herzklappenfehler.4
Wenn das Herz es allein nicht mehr schafft, zählt jede Minute
Sobald – etwa nach einem Infarkt – ein größerer Teil des Herzmuskels abstirbt, ist der gebliebene Herzmuskel nicht mehr in der Lage, den Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Als Folge nimmt die Lunge nicht mehr genug Sauerstoff auf, die Entgiftung des Körpers durch die Niere und die Herstellung lebensnotwendiger Stoffe durch die Leber werden gestoppt und die betroffene Person stirbt innerhalb weniger Stunden oder Tage an Organversagen.5
Außerdem kann der Herzstillstand Folge eines Kammerflimmerns sein. Dabei gibt der Herzmuskel plötzlich schnelle elektrische Impulse in ungeordneter Reihenfolge ab und die Pumpfunktion des Herzens ist gestört: Statt zu Pumpen, zittert der Herzmuskel nur noch. 6 Falls nicht unmittelbar mit Herzdruckmassage begonnen wird, treten bereits nach wenigen Minuten schwere Hirnschäden auf. Für Überlebende eines Herzstillstands hängt der weitere Verlauf daher entscheidend davon ab, wie schnell mit geeigneten Gegenmaßnahmen begonnen wurde.1 Mit jeder Minute, die das Herz stillsteht, sinkt die Überlebenschance der betroffenen Person um zehn Prozent.1 Ohne sofortige Wiederbelebungsmaßnahmen tritt innerhalb weniger Minuten der plötzliche Herztod ein.
Doch der Herzstillstand an sich ist noch kein Todesurteil. Die betroffene Person kann gerettet werden, wenn diese so schnell wie möglich Hilfe erhält. Die ersten Minuten sind also entscheidend – und damit der Mut und die schnelle Reaktion der Ersthelfer vor Ort.
Die Devise dabei: Prüfen, rufen, drücken
Zunächst gilt es die Atmung zu überprüfen und ob die Person bei Bewusstsein ist. Wenn sich der Brustkorb nicht hebt und die Person nicht ansprechbar ist, sollte sofort der Notruf (112) gerufen werden. Bis der Notarzt eintrifft, müssen Ersthelfer die Herzdruckmassage übernehmen. Auch ein Defibrillator kann die Chancen einer erfolgreichen Herz Lungen-Wiederbelebung verbessern. Das Gute dabei: Mit speziell für nicht ausgebildete Laien konzipierte, automatisierte externen Defibrillatoren (AED) können Ersthelfer:innen nichts falsch machen.
Eine Zusammenarbeit der AstraZeneca GmbH und der Herzretter-Trainings GmbH.
- https://dzhk.de/herz-kreislauf-erkrankungen/herz-kreislauf-erkrankungen/ploetzlicher-herztod/
- Böttiger, B.W., et al., Long term outcome after out-of-hospital cardiac arrest with physician staffed emergency medical services: the Utstein style applied to a midsized urban/suburban area. Heart, 1999. 82(6): p. 674-9.
- T. Voigtländer, Plötzlicher Herztod durch koronare Herzkrankheit (KHK), Deutsche Herzstiftung.de, BR17-Ploetzlicher-Herztod-KHK-2019. S. 18. Deutsche Herzstiftung e. V. 2019, https://www.herzstiftung.de/sites/default/files/media/BR17-Bedrohliche-Herzrhytmusstoerungen-Ploetzlicher-Herztod-2019/BR17-Bedrohliche-Herzrhytmusstoerungen-Ploetzlicher-Herztod-2019.pdf
- Meder, Gefährdung durch Herzmuskelerkrankungen: Hypertrophe, dilatative, arrythmogene Cardiomyopathie Bedrohliche Herzrhythmusstörungen. BR17-Ploetzlicher-Herztod-KHK-2019. S. 26. Deutsche Herzstiftung e. V. 2019, https://www.herzstiftung.de/sites/default/files/media/BR17-Bedrohliche-Herzrhytmusstoerungen-Ploetzlicher-Herztod-2019/BR17-Bedrohliche-Herzrhytmusstoerungen-Ploetzlicher-Herztod-2019.pdf
- https://www.herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/herzinfarkt/erste-hilfe
- Dockcheck Flexikon. https://flexikon.doccheck.com/de/Kammerflimmern
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