Herzgesundheit: nicht nur Männersache
Ein Mann fasst sich schmerzverzerrt an die Brust, sinkt zu Boden, jemand ruft den Rettungsdienst: die klassische Vorstellung eines Herzinfarkts. Eine Frau klagt bei ihrem Hausarzt über Schmerzen in Rücken und Oberbauch. Ihr ist häufig übel. Hinzu kommen plötzlich auftretende Kurzatmigkeit und Müdigkeit. Auch das sind typische Herzinfarktanzeichen – bei Frauen. Die Folgen sind fatal, denn die Anzeichen werden bei Herzinfarktpatientinnen oft zu spät erkannt.1
Auch wenn sich Frauen- und Männerherzen anatomisch nicht unterscheiden, ticken sie im Falle eines Herzinfarktes anders. Klassische Warnsignale wie Schmerzen in der Brust oder ausstrahlende Schmerzen in Hals, Arme und Kiefer bleiben bei Frauen oftmals aus.1 Stattdessen zeigen sich die Symptome eines ischämischen Ergebnisses bei Frauen subtiler, weniger dramatisch. Fatale Folge: Frauen lassen sich später behandeln. Bei über 65-Jährigen Frauen mit Herzinfarkt vergehen durchschnittlich viereinhalb Stunden, bis sie in der Notaufnahme eintreffen.1 Zudem ist die Diagnosestellung schwieriger. Ärztinnen und Ärzte schätzen weibliche Infarktsymptome häufiger falsch ein und denken eher an Magen- oder Verdauungsprobleme – und das nicht ohne Folgen.1
Herzkrankheiten: Männer erkranken häufiger, Frauen sterben öfter daran
Männer erkranken weit häufiger an den verbreitetsten Herzkrankheiten als Frauen, allerdings ist die Sterblichkeit bei Frauen insgesamt deutlich höher. Von den Patienten, die an einer der im Deutschen Herzbericht dargestellten häufigsten Herzkrankheiten gestorben sind, sind 45,9 Prozent Männer und 54,1 Prozent Frauen.2
Das Herzinfarkt-Risiko bei Frauen steigt mit dem Alter
Im Durchschnitt treten akute Infarkte und Arteriosklerose bei Frauen 15 Jahre später auf als bei Männern.3 Grund dafür: Lange Zeit haben Frauen einen natürlichen Schutz – Dank der in den Eierstöcken produzierten Östrogene, die Entzündungen hemmen, die Blutgerinnung beeinflussen und Blutgefäße weiten.1 Erst mit Eintritt in die Wechseljahre steigt das Risiko, einen Herzinfarkt zu bekommen, auch bei Frauen stark an. Das Risiko bei 40 bis 50-Jährigen Frauen ist hingegen geringer, als bei Männern, steigt aber auch hier mit Risikofaktoren, wie Rauchen und Übergewicht, Bluthochdruck und erhöhen Blutfetten und Blutzucker, Stress und Bewegungsmangel.1
Herzinfarkt bei Frauen: So können Sie Risikofaktoren vorbeugen
Um es gar nicht erst zu einem Herzinfarkt kommen zu lassen, sind bei Frauen wie Männern regelmäßig Bewegung, Entspannung, gesunde Ernährung wichtig. Ebenso wie ein rauchfreies Leben. Soziale Geborgenheit ist laut deutscher Herzstiftung übrigens ebenfalls ein vorbeugender Faktor. Für ältere, häufig alleinlebende Frauen kann daher ein Hausnotruf sinnvoll sein.1 Das rote Kreuz, die Johanniter oder soziale Pflegedienste bieten Systeme an, mit denen Frauen beispielsweise über einen Knopf am Armband im Notfall schneller Hilfe rufen können.
Eigenverantwortung ist also auch bei Frauen ein großes Thema. Wichtig ist es daher, den eigenen medizinischen Bedarf zu kennen und andere, gerade ältere Frauen über ihre Risiken und mögliche Symptome aufzuklären.4 Ihre Herzgesundheit ist – wie so vieles – bei Weitem nicht nur Männersache. DE-54344
Eine Zusammenarbeit der AstraZeneca GmbH und der Herzretter-Trainings GmbH
- https://www.herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/herzinfarkt/anzeichen/herzinfarkt-frauen-symptome (abgerufen am 27.01.2023)
- https://dgk.org/pressemitteilungen/herzkrankheiten-maenner-erkranken-haeufiger-frauen-sterben-oefter-daran/ (abgerufen am 27.01.2023)
- https://www.dhzb.de/fileadmin/user_upload/deutsche_Seite/wissenschaft_forschung/gim/SchlagenFrauenherzenAnders.pdf, (abgerufen am 27.01.2023)
- https://www.herzstiftung.de/herzstiftung-und-forschung/forschung-und-foerderung/forschungsprojekte/frauen-herzinfarkt, (abgerufen am 27.01.2023)