Ei Ei Ei – was darf beim herz­ge­sun­den Oster­früh­stück auf den Tisch?

Ei Ei Ei – was darf beim herz­ge­sun­den Oster­früh­stück auf den Tisch?

Steigt bei Ihnen auch schon die Vor­freu­de auf ein üppi­ges Oster­früh­stück? Oder steigt beim Gedan­ken an Oster­ei­ern, Hefe­zopf und Knus­per­ha­sen eher Ihr Blut­druck? Zu viel Salz ver­engt schließ­lich die Gefä­ße und Eier und But­ter sind in der Tat wah­re Cho­le­ste­rin-Bom­ben. Doch wie wir­ken sich Eier und ande­re Osterna­sche­rei­en tat­säch­lich auf die Herz­ge­sund­heit und den Cho­le­ste­rin­spie­gel aus? Was darf auf den Tisch und was lie­ber nicht?

Begin­nen wir mit der guten Nach­richt: Gera­de an Tagen wie Ostern gibt es kei­nen Grund, sich den Appe­tit auf Oster­ei­er ver­der­ben zu las­sen. Seit eini­gen Jahr­zehn­ten bele­gen zwar Stu­di­en, dass ein erhöh­ter Cho­le­ste­rin­spie­gel ein wich­ti­ger Risi­ko­fak­tor für Herz-Kreis­lauf­erkran­kun­gen wie Herz­in­farkt, Schlag­an­fall und die koro­na­re Herz­krank­heit (KHK) ist. Die Cho­le­ste­rin­zu­fuhr über die Nah­rung hat aber weni­ger Ein­fluss auf den Cho­le­ste­rin­spie­gel im Blut und für das Risi­ko für Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen, als lan­ge ange­nom­men.1,2  Die von Ärz­ten lan­ge gepre­dig­te Dok­trin, beson­ders cho­le­ste­rin­hal­ti­ge Lebens­mit­tel zu mei­den bezie­hungs­wei­se die Gren­ze von maxi­mal 300 mg Cho­le­ste­rin pro Tag nicht zu über­schrei­ten, ist daher in den Euro­päi­schen Prä­ven­ti­ons-Leit­li­ni­en nicht mehr auf­ge­führt – auch weil gesät­tig­te Fet­te eine stär­ker cho­le­ste­ri­n­er­hö­hen­de Wir­kung haben als das mit der Nah­rung zuge­führ­te Cho­le­ste­rin selbst. Das ist die gute Nach­richt für Ihre Oster­ta­fel. Andern­falls wären Sie näm­lich bereits nach einem Oster­ei – mit etwa 250-280 mg Cho­le­ste­rin1 – nahe­zu am einst emp­foh­le­nen Cholesterinlimit.

 

Lie­ber gut früh­stü­cken und dafür weni­ger grillen 

Lei­der heißt das nicht, trotz hoher Cho­le­ste­rin­wer­te gene­rell sorg­los zuschla­gen zu dür­fen. Wich­tig für das Cho­le­ste­rin im Blut und für die Herz­ge­sund­heit ist das Gesamt­ernäh­rungs­kon­zept. Soll hei­ßen: Bei der Cho­le­ste­rin­zu­fuhr durch Nah­rungs­mit­tel und ihren Effekt auf den Cho­le­ste­rin­spie­gel im Blut­se­rum kommt es auf die (dau­er­haf­te) Lebens­mit­tel­aus­wahl an. Nach aktu­el­lem Wis­sen­stand ist nicht allein das Ei ent­schei­dend, son­dern viel­mehr die Kom­bi­na­ti­on etwa mit ande­ren unge­sun­den tie­ri­schen Fet­ten aus Fleisch, Speck, Wurst, Schin­ken und Schwei­ne­schmalz.1 Wäh­rend die­se unge­sun­den tie­ri­sche und Trans­fet­te sich ungüns­tig auf die Blut­fett­wer­te aus­wir­ken und zudem die Gerin­nungs­ak­ti­vi­tät im Blut nega­tiv beein­flus­sen, kann ein hoher Anteil an mehr­fach unge­sät­tig­ten Fet­ten die Cho­le­ste­rin­auf­nah­me redu­zie­ren. Statt Oster­ei­er zu ver­schmä­hen, grei­fen Sie also lie­ber bei der nächs­ten Grill­run­de zu mehr Toma­ten­sa­lat und weni­ger Grillwürsten.

 

Ein Ei ist kein Ei

Eine spa­ni­sche Beob­ach­tungs­stu­die konn­te in einer Teil­neh­mer­grup­pe, die mehr als vier Eier pro Woche ver­zehr­te, kein erhöh­tes koro­na­res Risi­ko fest­stel­len.3 Laut einer schwe­di­schen Stu­die sind sogar bis zu sechs Eier pro Woche ohne erhöh­tes Risi­ko auf dem Spei­se­plan unbe­denk­lich.4 Bei mehr als sechs Eiern stieg aller­dings das Risi­ko für die Ent­wick­lung von Herz-Kreis­lauf­erkran­kun­gen. Und in einer wei­te­ren über 17 Jah­re ange­leg­ten Über­sichts­ar­beit aus den USA führ­te eine höhe­re Cho­le­ste­rin­zu­fuhr bei erwach­se­nen US-Ame­ri­ka­nern zwar auf lan­ge Sicht zu einem deut­lich höhe­ren Erkran­kungs- und Sterb­lich­keits­ri­si­ko durch Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen, aller­dings sei hier laut Stu­di­en­au­toren zu beden­ken, dass sich die ame­ri­ka­mi­schen Ernäh­rungs­ge­wohn­hei­ten nicht auf ande­re Län­der über­tra­gen lie­ßen. Es spie­le bei­spiels­wei­se auch die gän­gi­ge und belieb­te Zube­rei­tung der Eier in den USA, bei­spiels­wei­se mit Speck, eine grö­ße­re Rol­le.1,2

Wenn Sie sich herz­ge­sund ernäh­ren möch­ten – oder müs­sen – kommt es also auf das eine oder ande­re Oster­ei mehr auf dem Tel­ler nicht, an.  Auf lan­ge Sicht emp­feh­len Fach­ge­sell­schaf­ten wie die deut­sche Herz­stif­tung eine gesun­de Misch­lost wie die Mit­tel­mehr­kü­che.2  Die­se legt beson­de­ren Wert auf Obst und Gemü­se, gesun­de pflanz­li­che Fet­te wie Raps- und Oli­ven­öl  sowie auf Voll­korn­pro­duk­te, Geflü­gel, Fisch, Nüs­se und  Hülsenfrüchte.

 

Salz Sie mit Bedacht

Bei hohem Blut­druck soll­ten Sie zudem auf eine salz­ar­me Kost ach­ten, da das im Koch­salz ent­hal­te­ne Natri­um Was­ser und damit das Blut­vo­lu­men erhöht. Der Druck in den Gefä­ßen wird somit höher und damit auch der Blut­druck.5,6  Laut einer Kana­di­schen Stu­die stieg bei Hoch­druck­pa­ti­en­ten die Ereig­nis­ra­te erwar­tungs­ge­mäß bei einer Natri­um­auf­nah­me, die über vier bis fünf Gramm pro Tag hin­aus­ging. Dies war bei Men­schen mit nor­ma­lem Blut­druck jedoch nicht der Fall. Bei einer Zufuhr von Natri­um unter drei Gramm pro Tag wur­den Herz-Kreis­lauf-Ereig­nis­se und Gesamt­to­des­fäl­le hin­ge­gen sowohl bei Men­schen mit als auch ohne Blut­hoch­druck erhöht.5

 

Eine Zusam­men­ar­beit der Astra­Ze­ne­ca GmbH und der Herz­ret­ter-Trai­nings GmbH

 

  1. Erhöh­tes Cho­le­ste­rin: Scha­den Eier der Gesund­heit?, Deut­sche Herz­stif­tung, 15. April 2019, https://​www​.herz​stif​tung​.de/​s​e​r​v​i​c​e​-​u​n​d​-​a​k​t​u​e​l​l​e​s​/​p​r​e​s​s​e​/​p​r​e​s​s​e​m​i​t​t​e​i​l​u​n​g​e​n​/​a​r​c​h​i​v​/​e​r​h​o​e​h​t​e​s​-​c​h​o​l​e​s​t​e​r​i​n​-​i​m​-​b​l​u​t​-​s​c​h​a​den
  2. Zhong VW, Van Horn L, Cor­ne­lis MC, et al. Asso­cia­ti­ons of Die­ta­ry Cho­le­ste­rol or Egg Con­sump­ti­on With Inci­dent Car­dio­vas­cu­lar Dise­a­se and Mor­ta­li­ty. JAMA. 2019;321(11):1081–1095. doi:10.1001/jama.2019.1572, https://​pub​med​.ncbi​.nlm​.nih​.gov/​3​0​8​7​4​7​56/
  3. Zaz­pe I et al., Egg con­sump­ti­on and risk of car­dio­vas­cu­lar dise­a­se in the SUN Pro­ject. Eur J Clin Nutr. 2011 Jun;65(6):676-82. doi: 10.1038/ejcn.2011.30. Epub 2011 Mar 23. https://​pub​med​.ncbi​.nlm​.nih​.gov/​3​2​1​3​2​0​02/
  4. Susan­na C Lars­son, Agneta Åkes­son, Ali­c­ja Wolk, Egg con­sump­ti­on and risk of heart fail­ure, myo­car­di­al infarc­tion, and stro­ke: results from 2 pro­s­pec­ti­ve cohorts, The Ame­ri­can Jour­nal of Cli­ni­cal Nut­ri­ti­on, Volu­me 102, Issue 5, Novem­ber 2015, Pages 1007–1013, https://​doi​.org/​1​0​.​3​9​4​5​/​a​j​c​n​.​1​1​5​.​1​1​9​263
  5. Men­te A et al.: Asso­cia­ti­ons of uri­na­ry sodium excre­ti­on with car­dio­vas­cu­lar events in indi­vi­du­als with and wit­hout hyper­ten­si­on: a poo­led ana­ly­sis of data from four stu­dies. Lan­cet 2016. 388:465 ff., https://​www​.thel​an​cet​.com/​j​o​u​r​n​a​l​s​/​l​a​n​c​e​t​/​a​r​t​i​c​l​e​/​P​I​I​S​0​1​4​0​-​6​7​3​6​(​1​6​)​3​0​4​6​7​-​6​/​f​u​l​l​t​ext
  6. Sto­larz-Skrzypek K et al.: Euro­pean pro­ject on genes in hyper­ten­si­on (EPOGH). Fatal and non­fa­tal out­co­mes, inci­dence of hyper­ten­si­on, and blood pres­su­re chan­ges in rela­ti­on to uri­na­ry sodium excre­ti­on. J. Amer. Med. Assoc. 2011. 305:1777 ff., https://​liri​as​.kuleu​ven​.be/​r​e​t​r​i​e​v​e​/​2​3​5​231

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