News

Woche der Wiederbelebung: Herzstillstand erkennen, heißt Leben retten

01.09.2025

22.09.–29.09.2025

Ein plötzlicher Herz-Kreislauf-Stillstand kann jeden treffen – zu Hause, im Büro, auf der Straße. Jährlich erleiden in Deutschland rund 120.000 Menschen außerhalb eines Krankenhauses einen Herzstillstand.1 In nur der Hälfte dieser Fälle wird überhaupt eine Reanimation begonnen – und das, obwohl jede Minute zählt.1 Die Woche der Wiederbelebung 2025 will genau hier ansetzen: mit Aufklärung, Trainingsangeboten und dem Appell, selbst aktiv zu werden.2, 3
Denn: Reanimation rettet Leben. Und sie ist einfacher, als viele denken.

Wenn das Herz plötzlich aufhört zu schlagen

Ein Herzstillstand bedeutet: Das Herz pumpt nicht mehr, der Blutkreislauf kommt zum Erliegen. Bereits nach drei Minuten ohne Sauerstoff beginnen Gehirnzellen irreparabel zu sterben.1 Der Rettungsdienst braucht im Schnitt acht bis zehn Minuten bis zum Einsatzort1 – zu spät, wenn niemand vorher handelt. Deshalb ist die Laienreanimation so entscheidend. Eine sofort begonnene Herzdruckmassage kann die Überlebenschance deutlich erhöhen: Mit jeder Minute ohne Reanimation sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um etwa 10 %.4

Die gute Nachricht: Immer mehr Menschen trauen sich zu helfen. Die Laienreanimationsquote ist in Deutschland von 14 % im Jahr 20105 auf über 55 % im Jahr 20246 gestiegen. Doch noch immer sterben jährlich über 65.000 Menschen am plötzlichen Herztod.7 Das zeigt: Es bleibt viel zu tun.

Herzgesundheit beginnt im Alltag

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind mit rund 40 % aller Todesfälle die häufigste Todesursache in Deutschland.8 Die wichtigsten Risikofaktoren sind bekannt: Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, Bewegungsmangel und Rauchen. Prävention ist möglich – durch gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und medizinische Vorsorge. Aber auch das Wissen um Erste Hilfe gehört dazu.

Die Woche der Wiederbelebung ruft deshalb nicht nur zum Mitmachen auf, sondern auch zur Vorsorge: Wer seine Herzgesundheit kennt, kann Risiken frühzeitig erkennen und handeln. Und wer weiß, wie man reanimiert, kann im Ernstfall Leben retten.

Kurz gesagt: Herzgesundheit ist Teamarbeit – zwischen Prävention, Notfallhilfe und Mut zur Tat.

Ob in der Schule, am Arbeitsplatz oder im Sportverein – Reanimationstrainings gehören in den Alltag. Denn jede:r kann ein Herzretter sein. Die Woche der Wiederbelebung 2025 bietet bundesweit Aktionen, Schulungen und Informationsveranstaltungen unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit.

✔️ Lerne die Herzdruckmassage – sie ist einfach und effektiv

✔️ Erkenne die Warnzeichen eines Herzstillstands: Bewusstlosigkeit, keine normale Atmung

✔️ Ruf sofort den Notruf 112 und beginne mit der Reanimation

✔️ Informiere dich vorab, wo in deinem Umfeld ein AED wäre. So bist du für den Notfall gerüstet

✔️ Sprich mit Familie und Freund:innen über Erste Hilfe – gemeinsam seid ihr stärker

❤️ Sei ein Herzretter – nicht nur in dieser Woche, sondern jeden Tag

 

🧠 Warum gerade du?

Herzkrankheiten haben viele Ursachen: Rauchen, Übergewicht, Diabetes, genetische Faktoren – sogar deine Mundhygiene kann eine Rolle spielen. Manches kannst du beeinflussen, manches nicht. Wichtig ist, was du ab jetzt tust.

💬 Hilfe & Austausch

Du kannst dich mit anderen Betroffenen austauschen oder Fragen direkt an Expert:innen stellen – zum Beispiel über das Herzbewusst-Forum.

 


 

Quellen:

  1. Nationales Aktionsbündnis Wiederbelebung. https://www.wiederbelebung.de/so-gehts/daten-und-fakten-zur-wiederbelebung/
  2. Deutscher Rat für Wiederbelebung. Deutscher Rat für Wiederbelebung – German Resuscitation Council (GRC) e.V.
  3. Deutscher Bundestag. Aktueller Begriff. Internationaler Tag und Woche der Wiederbelebung. Wiederbelebung-data.pdf
  4. Pressemitteilung Deutsche Herzstiftung, 09.11.2023. Keine Scheu vor der Wiederbelebung: Herzdruckmassage | Herzstiftung
  5. Bundesministerium für Gesundheit. Bericht zur Laienreanimation. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Gesundheit/Flyer_Poster_etc/Faktenblatt_Laienreanimation_BMG-BZgA.pdf
  6. Deutsche Gesellschaft Anästhesiologie und Intensivmedizin. Zahlen des Deutschen Reanimationsregisters für 2024: Quote der Ersthelfenden steigt erstmals seit Jahren
  7. Deutsche Gesellschaft für Kardiologie. pm_ploetzlicherherztod-fin.pdf
  8. Robert Koch Institut. RKI – Herz-Kreislauf-Erkrankungen